Doch ein Großteil der Länder spielte in der Vergangenheit auf Zeit, obwohl sämtlicheArbeitszeitstudiender letztenJahreimmerwiederbelegen konnten, dass Lehrkräfte im Durchschnitt länger als vergleichbare Beschäftigte im öffentlichen Dienst arbeiten und sich eine Teilgruppe sogar im Bereich überlanger Arbeitszeiten von mehr als 48 Stunden in der Schulwoche bewegt.
Bremen ist das erste Bundesland, das eine digitale und umfassende Arbeitszeiterfassung für Lehrkräfte per Pilotprojekt umsetzt. Ab dem Schuljahr 2026/27 nehmen ausgewählte Schulen teil, die Erfassung erfolgt per App auf dienstlichen Geräten. Ergebnisse sollen ab August 2027 vorliegen.
In einem Schreiben des Bundesarbeitsministeriums an die Bildungsforscher Mark Rackles und Dr. Frank Mußmann vom Juni 2025 wurde endlich angekündigt, dass eine verpflichtende Arbeitszeiterfassung für alle Lehrkräfte kommen werde, lediglich die genaue Art und Weise der Erfassung werde noch regierungsintern beraten. Die GEW begrüßt diese Ankündigung, da sie davon ausgeht, dass eine systematische Erfassung der Arbeitszeit durch den Arbeitgeber eine Grundlage für die Durchsetzung dringend benötigter Entlastung und für flächendeckende Veränderungen mit dem Ziel gesundheitskonformer sowie gesetzlich vereinbarter Arbeitszeiten sein kann. Außerdem fordert die GEW ein modernes Arbeitszeitmodell, das sämtliche Aufgaben von Lehrkräften wie beispielsweise die Erledigung von Korrekturen, die Vor- und Nachbereitung des Unterrichts, das Führen von Beratungsgesprächen, die Teilnahme an Fortbildungen usw. berücksichtigt. Weiterhin setzt sie sich dafür ein, dass eine Zeiterfassung datenschutzkonform, praxisnah und einfach in der Handhabung erfolgt.
Da einzelne Akteure der Bildungslandschaft Ängste gegenüber einer Arbeitszeiterfassung an Schulen schüren, hat die GEW eine FAQ-Liste herausgegeben, die mit gängigen Vorurteilen aufräumt.

